HPV

– Impfung gegen Gebärmutterhals-Krebs und Genitalwarzen

In Europa stirbt statistisch gesehen alle 30 Minuten eine Frau an Gebärmutterhalskrebs (zweithäufigster Krebs bei Frauen!). Weltweit sind es ca. 280.000 Patientinnen, die dem Zervixkarzinom, so heißt der Gebärmutterhalskrebs in der medizinischen Fachsprache, pro Jahr erliegen. Nochmals so viele erkranken daran und können nur dank moderner, aber oft belastender Therapien geheilt werden.

Seit längerem weiß man, dass dieser bösartige Tumor von Viren, den Humanen Papillomaviren (HPV), ausgelöst wird. Auch zu Vulva-, Vaginal-, Anal- und Peniskarzinomen kann es durch eine Infektion mit diesen Erregern kommen. Nicht so gefährlich, aber äußerst unangenehm und schwierig zu behandeln sind die ebenfalls dadurch verursachten Genitalwarzen (Kondylome), die selbstverständlich nicht nur Frauen, sondern vor allem auch Männer bekommen können. Die Übertragung der Viren erfolgt in erster Linie beim Geschlechtsverkehr.

Erstmals ist es nun möglich, sich vor einer heimtückischen Krebserkrankung durch eine Impfung (Gardasil) zu schützen. Gleichzeitig reduziert diese das Risiko für Genitalwarzen beträchtlich. Bis zu 85% der Zervixkarzinome und bis zu 100% der Kondylome (abhängig vom Virustyp) können damit verhindert werden.

Der Impfstoff enthält keine lebenden Erreger, kann also keine Erkrankung auslösen. In Studien an 25.000 Patient(inn)en war er sehr gut verträglich.

Die HPV-Impfung ist derzeit für Mädchen und junge Frauen zwischen 9 und 26 Jahren, sowie für Buben zwischen 9 und 15 Jahren zugelassen. Er sollte möglichst vor Beginn sexueller Aktivität verabreicht werden. Wahrscheinlich werden die Altersgrenzen in nächster Zeit noch angehoben, da auch in höheren Altersgruppen noch häufig Neuinfektionen auftreten, das mit zunehmendem Alter schwächer werdende Immunsystem mit diesen jedoch nicht mehr ausreichend zurecht kommt.

Impfung

Die Impfung besteht aus 3 Teilimpfungen, wobei nach der ersten Impfung die zweite nach 2 Monaten und die dritte nach 6 Monaten erfolgt. Die gesicherte Schutzdauer beträgt fünf Jahre, man kann aber davon ausgehen, dass der Impfschutz ein Leben lang anhält.